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Wochenimpuls zum Sonntag, 21. Juli 2024

Frauen der Nächstenliebe: Clara Fey 

Clara Fey wurde an 11. April 1815 in Aachen geboren als viertes der fünf Kinder ihrer Eltern Louis und Katharina Fey. Der Vater, ein Tuchfabrikant, starb als Clara fünf Jahre alt war. In der Weiblichen Erziehungsanstalt St. Leonhard wurde sie eine Schülerin Luise Hensels, der Schwägerin der Komponistin Fanny Hensel.
Unter den Industriearbeitern Aachens gab es zahlreiche Waisen und Kinder armer Eltern. Ihr Schicksal berührte Clara Fey schon früh, die ja selbst Halbwaise war. Mit ihrem Bruder, dem Kaplan Andreas Fey,  der Kaplan an der St. Paul-Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters in Aachen war. Auch im Freundeskreis wurde immer wieder besprochen, wie diesen Kindern zu helfen sei. Nach ihrer Ausbildung eröffnete Clara mit einigen Freundinnen und mit eigenen Miteln 1837eine Armenschule. Schon drei Jahre später musste sie erweitert werden.

Am 2. Februar 1844 gründete Clara Fey gemeinsam mit Wilhelmine Istas, Leocadia Startz und Louise Vossen die Gemeinschaft der Schwestern vom armen Kinde Jesus. Die Unterstützung vieler Geistlicher hatte sie, aber sie brauchte auch die offizielle kirchliche Anerkennung. Der Kölner Erzbischof, Johannes Kardinal von Geissel, stimmte 1848 der Errichtung dieser neuen Kongregation zu. Papst Pius IX. bestätigte den Orden 1869.

Das Bedürfnis war groß, der Orden wuchs schnell auf rund 600 Schwestern an. Doch dann wurde der neue Orden ein Opfer des preußischen Kulturkampfes, ein Konflikt vor allem zwischen dem protestantischen Reichskanzler Bismarck und der katholischen Kirche. Alle 27 Niederlassungen des Ordens in Preußen wurden geschlossen; Clara Fey wurde ausgewiesen. Sie gab nicht auf und gründete im holländischen Simpelveld ein neues Mutterhaus namens „Haus Loreto“. Nach dem Kulturkampf kehrten die Schwestern nach Preußen zurück und konnten fünf Ordenhäuser wieder eröffnen. Heute gibt es etwa 450 Schwestern in zwölf Ländern, von Beglien bis Peru, von Lettland bis Indonesien.

Ordensgründerin Clara Fey wurde auch nach ihrem Tod  am 8. Mai 1894 in Simpelveld verehrt. Papst Johannes Paul II. sprach sie am 5. Mai 2018 selig. Kardinal Angelo Amato stand der Feier im Aachener Dom vor. Er bezeichnete sie als „eine wahre Heldin des Evangeliums“. Der Aachener Bischof Helmut Dieser erklärte sie zu einer der Schutzpatroninnen des Anfang 2018 im Bistum eingeleiteten „synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozesses“.

Winfried Roesner

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Juli, 2024