Erklärung
Die Glaubenskongregation der katholischen Kirche in Rom hat mit ihrer Aussage vom 15.03.2021 den zahlreichen Bestrebungen, Segnungen für homosexuelle Partnerschaften einzuführen, eine deutliche Absage erteilt. Mit ihrer Argumentation bestätigt sie die eine kirchliche Lehre, laut der gleichgeschlechtliche Paare nicht dem Schöpfungswillen Gottes entsprächen und die Kirche somit keine Vollmacht habe, diese zu segnen.
Das Pastoralteam der Kirchengemeinden St. Stephanus und Liebfrauen in Filderstadt distanziert sich in aller Entschiedenheit von einem solchen Verständnis des Segens. Der Segen Gottes steht jedem Menschen zu, unabhängig seiner sexuellen Orientierung. Die unbedingte Liebe Gottes gilt JEDEM Menschen.

Unsere Kirchengemeinden sind Orte, an denen jeder Mensch willkommen ist. Wir sind empört darüber, dass die Verlautbarung der Glaubenskongregation Segen als exklusiv betrachtet, unsere Kirchen zu Unrecht klein hält und wieder einmal notwendige Reformen im Keim zu ersticken sucht. Wir haben Verständnis dafür, wenn Menschen dies dazu bewegt aus der Kirche auszutreten. Gleichzeitig bedauern wir solche Schritte zutiefst. Herzlichst laden wir alle Menschen ein, Vielfalt in unserer Gemeinde zu (er)leben.

Mit ihrer rückständigen Auffassung hat die Glaubenskongregation Menschen verletzt und eine Welle an Solidaritätsbekundungen ausgelöst, die unter dem Hashtag #LoveIsNoSin in den sozialen Netzwerken zu lesen sind. Auch viele Kirchengemeinden, kirchliche Mitarbeiter und zahlreiche Verbände haben bereits eindeutig Position bezogen. Zusammen werden wir uns weiter für eine offene, liebende und bunte Kirche einsetzen!

Filderstadt, 19.03.2021
Thomas Vogel, Susanne und Reinhold Walter, Cornelia Matz, Antonio Lo Bello, Franziska Griebel