Liebe Musikinteressierte,
vielen Dank für Ihre zahlreiche Teilnahme an meiner Kirchenmusik-Umfrage im April. Gerne möchte ich Ihnen eine kleine Zusammenfassung der Ergebnisse präsentieren und ihnen mitteilen, dass die Fragebögen nicht einfach in einer Schublade verschwinden, sondern aktiv Teil der Gestaltung werden sollen.
Es haben über 80 Personen im Alter von unter 20 Jahren bis über 80 Jahre teilgenommen und auf verschiedene Fragen zur kirchenmusikalischen Situation in Filderstadt geantwortet. Diese gingen sowohl um Einschätzung des Ist-Zustandes als auch um persönliche Wünsche und um Engagement-Möglichkeiten. Es ist schön, dass sich viele Menschen die Zeit genommen haben, eine ausführliche Antwort auch an den frei zu beantwortenden Feldern zu geben. Bereits an dieser Stelle ein Dank für die vielen wertschätzenden Rückmeldungen.
Wertet man die Ankreuz-Fragen aus, zeigt sich die Relevanz der Umfrage und damit auch der Kirchenmusik in den Antworten auf „Wie wichtig ist mir Musik im Gottesdienst“. 71% der Befragten halten die Musik für „sehr wichtig“ und 29% für „wichtig“. Es gibt keine negativen Antworten.
Zusätzlich lässt sich feststellen, dass ein Großteil der Gottesdienstbesucher*innen grundsätzlich zufrieden mit der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste sind. Mehr als zwei Drittel empfinden sie als „meist schön“ und ein Drittel als „schön“. Auch hier gibt es keine Negativ-Ausnahmen unter den Befragten. Dies spiegelt sich auch in den Antworten auf die Anzahl und Auswahl der Lieder wieder. 80% halten die Anzahl der Lieder für passend, 16% sind sogar der Meinung, dass es noch mehr Musik sein darf. Allerdings gibt es auch 4% der Befragten, für die es zu viele Lieder sind. Dieselben Werte ergeben sich aus der Frage nach der Zufriedenheit mit der Liedauswahl. Hinsichtlich der Liedauswahl gab es auch Fragen zu beantworten, deren Antworten ich zusammenfassen kann in „eine gute Mischung aus alten und neuen Liedern“ und „neue Lieder lernen aber auch bekannte Lieder, die sich gut singen lassen.“ Natürlich gab es auch viele konkrete Liedwünsche, die ich gerne in meine Liedpläne mit aufnehmen werde. Interessanterweise war die häufigste Nennung „GL 380 – Großer Gott“. Aber auch der Wunsch nach neuen Liedern und neuem geistlichen Liedgut war groß. Dabei sind zwei Aspekte zu beachten. Zum einen die bekannten Melodien, die gerne gesungen werden. Musik trägt zu einem großen Teil zur „Atmosphäre und Emotionalität“ der Gottesdienste bei, wenn persönliche Gefühle in den Gesang gelegt werden. Zum anderen geht es aber auch um die Texte, die wir singen. Hier ist der Wunsch nach neueren Liedern groß, da diese der heutigen Sprache entsprechen und somit der Inhalt klarer wird.
Diese beiden Wünsche sind auch bei der Auswahl des „Lied des Monats“ zu berücksichtigen. So ist es mein Anliegen verschiedene Arten von Liedern auszuwählen. Ältere und neuere Lieder sollen beide ihre Berechtigung haben und den Gemeindemitgliedern bekannt gemacht werden. Die Umfrage ergibt, dass knapp Dreiviertel der Befragten durch das Lied des Monats eher oder auf jeden Fall neue Lieder kennenlernen, die ihnen vorher unbekannt waren. Dazu veröffentliche ich monatlich Impulse zum Lied des Monats, die sowohl musikalische als auch religiöse Gedanken enthalten. Sie sind als Impulse auf der Homepage und auf Plakaten an den Schriftenständen in den Kirchen zu finden. Leider scheinen diese jedoch relativ unauffällig zu sein, wenn 76% antworten, dass diese ihnen nicht bekannt seien.
Meist wird das Lied des Monats auch nicht gesungen, weil es unbekannt sei und man schlecht mitsingen könne. Dabei geht es gerade darum, dass wir neue Lieder kennenlernen und nicht immer auf die altbekannten Melodien zurückgreifen müssen. Schließlich kommt es auf die vielgewünschte Vielfalt in der Musik an. Es ist schön, wenn wir unser Gotteslob auch außerhalb der bekannten Lieder kennenlernen können und die vielen unentdeckten Schätze darin singen und lieben lernen.
Dazu trägt auch die instrumentale Musik bei. Die Antworten enthalten viele positive Rückmeldungen bezüglich des Orgelspiels. Zusammenfassend freuen sich viele Gottesdienstbesucher*innen über eine vielfältige klangliche Gestaltung an der Orgel. Eine bunte Mischung aus passender Stimmung und Feier- und Jahreskreis angepassten Intonationen und Vorspielen soll im Fokus stehen und „zeigen, was die Orgel kann.“ Zusätzlich werden auch ergänzende Soloinstrumente aber auch Musikgruppen, Chöre und Bands gewünscht. Es soll sich ein vielfältiges musikalisches Bild ergeben, das für jede und jeden einladend wirkt. Die Kirchenmusik soll inner- und außerhalb der Gottesdienste neue Wege gehen und ein vielfältiges Angebot bieten, das auch für alle Altersgruppen ansprechend sein kann.
Diese Wünsche sind natürlich auch mein inneres Anliegen, um die neugeschaffene Kirchenmusikerinnen-Stelle passend und gut zu gestalten. Ich möchte die vielen Wünsche aufnehmen und versuchen, eine gute Umsetzung für alle zu finden. Dazu benötige ich aber immer Unterstützung. Musik gelingt nur gemeinsam und deshalb freue ich mich, wenn Sie Lust haben, sich als Instrumentalistinnen oder Sänger*innen in einem der Projekte oder Gruppierungen zu engagieren. Die vielen Antworten, dass man nicht im Chor singe, weil man „keine gute Stimme habe“, sind keineswegs ein Ausschlusskriterium. Melden Sie sich gerne bei mir, wenn Sie Interesse an der Mitgestaltung der Kirchenmusik haben!
Da es sich nur um eine kurze Übersicht handelt, können natürlich nicht alle Antworten abgedruckt werden. Deshalb erscheinen und erschienen ausführlichere Ergebnisse auch an anderer Stelle.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme und Ihr Interesse!
Tim Guba, Kirchenmusiker
Die Umfrage haben wir hier zum Download bereitgestellt.